Zwei Südtiroler auf unbeschwerter Reise durch Südamerika. Dann bricht Sofia Castlunger aus St. Vigil im Enneberg plötzlich zusammen: Einlieferung, Krankenhaus, Notoperationen, Intensivstation. Das Weiße Kreuz holte die Beiden wohlbehalten und kostenlos nach Hause zurück. Glücklicherweise war Sofia Mitglied Weltweit Plus!
Sofia ist jung und kerngesund, die Probleme in Südamerika entstanden völlig unvorhergesehen. Sie können allen geschehen.
Sofia war mit ihrem Freund im Dezember vorigen Jahres zu einer mehrmonatigen Nach-Matura-Reise aufgebrochen. Nach einigen Wochen hatte sie starke Bauchschmerzen, die mit Medikamenten nicht zu stillen waren. Ziemlich ratlos begaben sich die beiden ins öffentliche Krankenhaus von Florianopolis bei Rio de Janiero. Dort schickte man sie ohne Kontrollen durchzuführen wieder weg. Als sich die Situation verschlechterte, wurde schließlich doch kurz vor Weihnachten auf ihr Drängen hin ein Röntgenbild gemacht. Es wurde in der Tat eine Blinddarmentzündung festgestellt, die gleich operiert werden sollte.
Endlich ein Röntgenbild!
Sofia wurde nach der alten Methode, also nicht laparoskopisch, operiert. Kosten wurden keine berechnet. Nach dem dreitägigen Krankenhausaufenthalt ruhte sie eine Woche und konnte im Anschluss ihre Reise fortsetzen. Es ging also nach Buenos Aires. Die geringen Schmerzen führte sie auf die Wundverheilung zurück. Auf einer 14-stündigen Nachtbusreise nach Mendoza aber wurde ihr plötzlich schlecht vor Schmerzen. Dort angekommen, holte der Wohnungsvermieterdie beiden im Auto ab, ein Glück, denn sie hätte sich nicht in einen Bus setzen können. Sie wollten gleich zu einem Arzt. Der Vermieter führte sie in ein privates Krankenhaus, denn im öffentlichen sei die Wartezeit zu lang.
Zusammenbruch in Mendoza
Sofias Freund hatte inzwischen ihre erste Reiseversicherung kontaktiert, diese aber rief ihn nicht mal zurück. Im Bus waren sie, auch wegen der Aufregung, bestohlen worden und hatten jetzt nur noch ein Handy, auf dem fast nichts mehr auf dem Konto war. Das private Krankenhaus wollte, dass die Untersuchung vorbezahlt werde, obwohl sie kein Bargeld mehr hatten und Sofia sich vor Schmerzen krümmte.
Überweisung, dann Not-OP
Der Ultraschall zeigte dann eine ausgebreitete Bauchfellentzündung, wohl eine Folge der vor Wochen erfolgten Blinddarm-Operation in Brasilien. Man riet Sofia, sich gleich operieren zu lassen. Dazu müsse sie gleich eine immense Summe vorbezahlen. Wieder kontaktierte der Freund die erste Reiseversicherung, die das alles zu decken hatte, aber wieder Kommunikationsprobleme! Sie wussten nicht mehr ein noch aus.
Nach all den Problemen ums Finanzielle entschieden sie, die OP im öffentlichen Krankenhaus durchführen zu lassen. Dort wurde Sofia auch gleich operiert, ohne Vorbezahlung.
Im Anschluss schwebte sie drei Tage lang in Lebensgefahr. Ihr Freund war verzweifelt. Er hatte inzwischen ihre Familie angerufen. Ihr Vater bat gleich das Weiße Kreuz um Hilfe. Dieses nahm gleich Kontakt zum Versicherungsarzt in Wien auf und dieser mit den Ärzten vor Ort. das Weiße Kreuz organisierte die Reise der ganzen Familie Castlunger nach Mendoza. Alles ganz eigenständig, das heißt ohne Mitwirken der Reisenden. In solchen Situationen können Urlauber ziemlich hilflos sein, da helfen auch die besten Englischkenntnisse nichts, wenn das Krankenhauspersonal nicht Englisch kann. Sofia aber hatte Glück, da die Ärzte ihre Ausbildung in Italien gemacht hatten
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Ärztliche Begleitung bis vor die Haustür
Nach dreizehn Tagen im Spital sollte Sofia noch fünf Tage in Mendoza ausruhen, bevor sie transportbereit war. Inzwischen war ihre Familie eingetroffen und der Versicherungsarzt aus Wien. Der Landesrettungsverein leitete dann mit seinem Versicherungspartner alles in die Wege: den Rückflug mit Arztbegleitung für die beiden Reisenden, den Rückflug der Familie am gleichen Tag und den Liegend-Transport Sofias mit einem Krankenwagen des Weißen Kreuzes von Innsbruck nach Hause.
Sofia ist dem Landesrettungsverein dankbar, dass seine Mitarbeiter in der Einsatzzentrale zusammen mit der Versicherung alles so fürsorglich und perfekt organisiert haben. Sie könne sich nicht vorstellen, wie man diese Leistungen noch toppen kann, so zufrieden waren sie alle. Mittlerweile hat sie sich auch gänzlich erholt und hat wie geplant ihr Lehramtsstudium begonnen.
Der Jahresmitgliedsbeitrag des Weißen Kreuzes hat aber nicht nur konkrete Vorteile im Sinne von Leistungen für das Mitglied selbst, sondern ist eine bedeutende Unterstützung der rund 3.300 Freiwilligen des Landesrettungsvereins. Und das hat sogar gesellschaftliche Wichtigkeit, denn ohne die Mitgliedsbeiträge könnte der Landesrettungsverein nicht jene Qualität seiner vielen Dienstleistungen anbieten, die alle Südtiroler/-innen derzeit genießen. Das wäre eine stark spürbare Lücke in der Versorgung der Bevölkerung. (p)